Christian Fürchtegott Gellert (1715–1769) war ein deutscher Dichter, Moralphilosoph und Professor der Literatur in Leipzig. Er gilt als einer der meistgelesenen Autoren der Aufklärung in Deutschland und prägte die Literatur wie auch das moralische Denken seiner Zeit.
Gellert schrieb in einer verständlichen Sprache, die breite Schichten ansprach – vom einfachen Bürger bis zum gebildeten Adel.
Seine Fabeln, Lieder und Erzählungen vermittelten Werte wie Demut, Bescheidenheit und Menschlichkeit. Viele seiner Texte waren moralische Lehrstücke mit bleibender Wirkung.
Er genoss große Verehrung – sogar König Friedrich der Große und Immanuel Kant schätzten ihn hoch. Goethe erinnerte sich, dass Gellert für seine Generation „der Liebling der Nation“ war.
Früher Bestsellerautor: Seine Schriften erreichten hohe Auflagen und wurden in Schulen, Kirchen und Familien gelesen.
Was er erreicht hat
Fabeln (1746/48): In einfacher Sprache mit klarer Moral – sie machten ihn bekannt.
Lieder: Viele seiner geistlichen Lieder fanden Eingang ins evangelische Gesangbuch, u. a. „Die Ehre Gottes aus der Natur“.
Romane: Das Leben der schwedischen Gräfin von G… (1747/48) gilt als einer der ersten deutschen empfindsamen Romane.
Akademische Arbeit: Als Professor an der Universität Leipzig prägte er Generationen von Studenten in Ethik, Rhetorik und Stil.
Gellerts Texte verkörpern das Ideal der Aufklärung, Wissen mit Moral zu verbinden.
Er gilt als Wegbereiter für Autoren wie Lessing, Wieland, Schiller und Goethe.
Noch heute finden sich seine Lieder im evangelischen Gesangbuch, und seine Fabeln werden in der Literaturgeschichte als klassisches Beispiel für aufklärerische Moralpoesie behandelt.
Christian Gellert war eine Ausnahme, weil er Literatur, Moral und Volksbildung miteinander verband. Er machte die Ideen der Aufklärung für breite Bevölkerungsschichten zugänglich und wurde zum literarischen Lehrer einer ganzen Generation.
Im April 2025 habe ich auf dem Büchermarkt in Billerbeck ein tolles und sehr altes Buch gefunden. C. F. Gellerts sämtliche Schriften, gedruckt 1790 in Wien.
Dieses Buch ist so besonders, weil es die ungewöhnliche Popularität Gellerts belegt und zeigt, wie seine Schriften über Generationen hinweg für Bildung, Moral und Literatur-vermittlung genutzt wurden – ein literarisches „Lehr- und Volksbuch“ der Aufklärung.